April, April ! 2022
Da hat uns das Wetter am 1. April aber einen Streich gespielt! Nach dem eher warmen März hätte wohl keiner mehr mit Schnee gerechnet und doch stießen wir auf eine glitzernd-weiße Decke, als wir am Freitagmorgen auf dem Kinderacker ankamen. Der April ist eben immer für eine Überraschung gut.
Genauso schnell und lautlos wie er gefallen war, verschwand der Schnee auch wieder. Stattdessen mussten Lynn und ich auf unserem vierten Seminar zum Thema „Umwelt und Gesellschaft“ vor all den Wassermassen retten, die vom Himmel regneten. Wir machten das Beste daraus, schließlich war es das erste Seminar mit der ganzen Gruppe in Präsenz und voller Länge. Im euz am Deister beschäftigten wir uns mit Themen wie „politischer Aktivismus – was gibt es und wie kann ich mitwirken ohne auszubrennen?“, „Greenwashing oder nicht? – Die Tricks der großen Firmen“, besuchten gemeinsam mit einem Förster den Saupark und durften sogar mal das Bogenschießen ausprobieren, als das Wetter sich gerade mal etwas beruhigt hatte. Schließlich befassten wir uns mit der Frage, ob Tiere denken können, in Vorbereitung auf einen Besuch im Wisentgehege Springe. Der musste dann aber leider doch ausfallen, da das Wisentgehege aufgrund des Sturms gezwungen war, für Besucher zu schließen. Wir nutzten die Zeit mit der Gruppe und lernten uns beim Skill-Sharing auch als ganze Gruppe besser kennen. Dabei bereitet jeder einen kleinen „Skill“ vor, den er dann mit wenig Aufwand anderen beibringen kann. Von Blumen basteln über das Lösen des Zauberwürfels bis hin zu Selbstverteidigung war alles dabei und wir lernten, wie viel jeder von uns kann. Nach fünf ereignisreichen Tagen hieß es dann wieder Abschied nehmen.
Zurück am Hof waren unsere Ferienpassaktionen bereits voll im Gange: während Lynn ihren Urlaub genoss, besuchten Elisabeth und mich viele Kinder zum Arbeiten auf dem Kinderacker und, passend zur Osterzeit, zum Ostereier-bemalen. Aus den Eierresten gab es dann leckeres Rührei mit Kartoffeln und Kräuterquark zum Abschluss. Außerdem besuchte uns der Waldkindergarten wieder zum alljährlichen Osterbacken und zauberte vor allem viele Schnecken-Brötchen hervor. Nach den Feiertagen gönnte auch ich mir dann ein paar freie Tage.
Zum Ende des Monats besserte sich das Wetter zum Glück wieder und zu unserer Tümpelveranstaltung hatten die Schüler der Grundschule Wettbergen strahlenden Sonnenschein mitgebracht. Darum machte das kalte Wasser des Hirtenbachs niemandem etwas aus, wenn es doch mal in die Gummistiefel floss und wir konnten jede Menge Tiere erforschen, die im Bach leben. Kröten, Frösche, Wasserskorpione, Flusskrebse, Wasserläufer, Schnecken und Flussmuscheln und waren nur einige der tollen Funde, die wir machen konnten. War das ein Spaß!
Tja, und damit war der April auch schon wieder vorbei. Danke an alle, die uns in diesem Monat besucht haben und wir freuen uns auf alle, die wir im nächsten Monat sehen werden.
Bis bald!
Eure Lynn und Nele
März 2022
Hallihallo, ihr lieben Heuhüpfer!
Der Frühling ist da! Nach den langen, kalten Wintermonaten kämpft sich langsam die Sonne wieder hervor. Darum besuchte uns die Calenberger Schule zum Abschluss ihres Ernährungsführerscheins gleich zwei Mal auf dem Hof. Leider konnten Lynn und ich nicht dabei sein, denn wir saßen mal wieder im Homeoffice – unser letzter Workshop stand an. Während Lynn Interessantes über die Verteidigung und Wertschätzung von Wasser lernte, beschäftigte ich mich mit den Fragen „Wer bin ich?“, „Was kann ich?“, „Was will ich lernen?“.
Was die Erstklässler der Grundschule Hiddestorf lernen wollten, machten sie uns schnell klar: kochen! Na gut, dass wir unsere Kochkisten parat hatten und sofort loslegen konnten. Die Schüler lernten den Unterschied zwischen Obst und Gemüse, was ein Sparschäler ist und wie man ihn benutzt, wie man als Profikoch richtig das Essen abschmeckt und jede Menge leckere Rezepte. Da hatten sie sich das Küchendiplom redlich verdient.
Je weiter sich die Sonne heraus traute, desto sichtbarer wurde der Staub, der sich auf einem Bauernhof unvermeidbar überall festsetzt. Es war also mal wieder Zeit für den Frühjahrsputz. Mit Besen, Staubsauger und Müllbeuteln bewaffnet, ging es dann ans Entrümpeln und Putzen. Mit vereinten Kräften dauerte die ganze Aktion auch gar nicht so lange und wir konnten zufrieden ins Wochenende gehen.
Natürlich besuchte uns diesen Monat wieder die ???-Klasse der Glockseeschule, diesmal sogar wieder auf dem Acker, zu dem spannenden Thema „Boden“. Bei dem schönen Wetter wurde fleißig auf dem Kinderacker gearbeitet und auch Lynn und ich waren nicht untätig. Langsam ist es wieder an der Zeit, unser Flächenbuffet aufzubauen. Dafür müssen wir die Beete ausmessen, den Ackerboden umgraben, die Rahmen wieder einsetzen und natürlich das Gemüse und Getreide aussäen.
Doch die Schulen kommen nicht nur zu uns, wer nett fragt, den besuchen wir auch im Garten. So zum Beispiel die Grundschule Stammestraße. Hier konnten die Heuhüpfer sich im Schulgarten einnisten und mit zwei dritten Klassen das Kartoffelprojekt beginnen. Dazu gehört nicht nur Kartoffeln zu pflanzen, sondern auch ein Kartoffellauf und sich mit den verschiedenen Kartoffelsorten auseinander zu setzten. Denn es gibt mehr als nur gelbe Kartoffeln: die runde Granola, die längliche Nicola, die Laura mit der roten Schale, die rote Emalie, die lilane Violette und die Nemo-Kartoffel, die wie Namensgeber, rot-gefleckt ist.
Während wir dieses neue Projekt beginnen, konnten wir einige andere endlich abschließen: die Beet Nummerierung, an der wir schon seit Anfang unseres FÖJs hier bei den Heuhüpfern arbeiten, ist fertig und eingesetzt und auch das neue Kinderacker-Schild ziert nun unseren Acker. Außerdem nutzte Lynn die Gunst der Stunde und stellte ihre Infotafel zum Thema „Vom Korn zum Brot auf dem Kampfelder Hof“ neben der Streuobstwiese auf, also schaut doch mal vorbei!
Zum Ende des Monats erreichten uns endlich die Ersatzteile unseres Ackerzeltes. Trotz krankheitsbedingtem Personalmangel schafften wir es, das Zelt wieder zusammenzubauen, sodass wir uns ab jetzt wieder auf dem Acker vor dem Wetter schützen können. Bei dem kommenden, bekanntermaßen launischen Aprilwetter werden wir es sicher brauchen.
Danke an alle, die uns diesen Monat besucht haben und die wir besucht haben, wir freuen uns auf euch wie auf alle neuen Gesichter im nächsten Monat.
Eure Lynn und Nele
Januar 2022
Wir wünschen euch allen einen wunderschönen Start in das Jahr 2022!
Nele und ich konnten Anfang des Jahres zunächst noch unsere Akkus im Urlaub aufgeladen, um danach energiegeladen durchstarten zu können.
Gleich in unserer ersten Arbeitswoche hatten wir das Glück, im Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide in Barendorf (BTO Barendorf) bei der Entwicklung eines Escape Rooms zum Thema „Landwirtschaft und Klimawandel“ mitarbeiten zu dürfen. Mit gepackten Koffern machten Nele und ich uns am 13.1 mit den Zug auf, in Richtung Lüneburg. Im Tagungszentrum angekommen, blieb uns keine Zeit unsere Betten zu beziehen, denn wir wurden so gleich dem Team vorgestellt und in die Arbeit mit einbezogen. Die nächsten zweit Tage verbrachten wir nun damit Texte zu schreiben, Logos zu erstellen, richtige Farbgebungen zu finden, an falschen Druckergrößen zu verzweifeln, Rätsel weiter zu denken, viele versteckte Botschaften zu verschlüsseln und so die eine oder andere Aufgabe, die einem sonst nicht so oft über den Weg läuft… Oder habt ihr etwa schon einmal eine Bierflasche mit einem Zahlenschloss versehen? Also ich nicht. Die Zeit in Barendorf verging rasend schnell und es hieß auch schon wieder Abschied nehmen. Jedoch nicht für lange, denn wir werden auch in Zukunft mit dem BTO Barendorf zusammenarbeiten.
Mit Beginn des normalen Betriebs fanden Nele und ich uns insbesondere in der Küche wieder. Zusammen mit dem Waldkindergarten veranstaltet wir eine große Kochshow, wo, anders als sonst, alle zusammen kochen durften, ganz zur Freude der Kinder. Aus unserer Rezeptsammlung zauberten wir einen Rote Beete Salat, eine Möhrencremesuppe mit Grießnocken und „Lynns Haferflockenkekse“, was mich natürlich sehr gefreut hat. Außerdem fanden wir endlich Verwendung für unsere vielen gesammelten Walnüsse, in Form einer Walnussbutter. Doch nicht nur hier standen wir in der Küche, sondern auch in der Calenberger Förderschule in Pattensen. Dort haben wir damit begonnen, mit Schüler*innen der 4ten Klasse den Ernährungsführerschein zu erarbeiten. Dabei reden wir unter anderen über eine ausgewogene Ernährung, gesunde und ungesunde Lebensmittel, Maßeinheiten in Rezepten und wie viel Wasser man am Tag trinken sollte. Doch nicht nur theoretisch wird hier gearbeitet, sondern vor allem geschnippelt, geschält, gewogen, gewürzt, gelacht, genascht, gekocht und am Schluss von unseren Nachwuchsköchen endlich gegessen.
Natürlich besuchte uns auch diesen Monat die Glockseeschule auf dem Hof. Die Kinder halfen uns damit, den Saatgutbestand langsam zu sichten und auch für den Verkauf fertig zu machen. Außerdem waren sie fleißig dabei, an unserer Beetnummerierung zu löten und auch die Umrandung von unserem Färbergarten abzubauen, der bald erneuert werden soll. Zum Abschluss gab es natürlich wieder etwas zu essen von der Kochgruppe und die Kinder konnten mit vollem Magen wieder nachhause fahren.
Kurz vor unserer anstehenden Seminarwoche im Februar mussten Nele und ich nochmal unser handwerkliches Geschick zu Schau stellen. Unser altes Kinderackerschild geht langsam in die Jahre und braucht einen neuen Anstrich. Nichts leichter als das, denn wir bei den Heuhüpfern sind nicht nur ein Detektivbüro, sondern auch echte Handwerkerinnen. Jetzt haben wir damit begonnen das alte Schild abzubauen und ein Neues zu malen. Noch ist es nicht ganz fertig, aber schon bald wird das neue Schild den Weg zu unserem wunderschönen Kinderacker zeigen.
Auf ein weiteres schönes Jahr mit euch – Nele und Lynn
Februar 2022
So kurzweilig wie der Februar ist, waren die 28 Tage schon vorbei, bevor wir es überhaupt richtig mitbekommen haben. Grade noch im im Winter des Januars und jetzt schon fast im März, mit den ersten Vorbereitungen auf den Frühling.
Neles und mein Februar begann mit einem spannenden online Seminar über die Ressourcen unserer Erde. Dabei konnten wir viele alternative Antriebe kennenlernen und beurteilen, uns wurde die Problematik des Rohstoffabbaus nahegelegt und wir konnten eine Weltreise mit Satellitenbildern machen. Anhand von vielen Rollenspielen konnten wir unser schauspielerisches Talent zur Schau stellen. Auch beim Abendprogramm konnte der eine oder andere Picasso gefunden werden. Beim Ausflug in den Wald, konnten all unsere Sinne zum Einsatz kommen. Wie fühlt sich ein Blatt an? Welche Tiergeräusche gibt es ? Nach was riecht es? Das waren nur einige Fragen, dessen Antwort wir suchen mussten. Nach einer Woche war der ganze Spaß auch schon wieder vorbei und wir freuen uns sehr auf unser nächstes Seminar in Präsenz..
Bei den kurz darauffolgenden online Workshops, verbrachte Nele ihre Zeit im Freien und kreierte so einige Kunstwerke bei ihrem Land Art Workshop. Ich hingegen war wieder an den Schreibtisch gefesselt , mit dem beiden Workshop: „Alternatives Wirtschaften – Jetzt“. Dabei konnte ich mein Wissen über den Kapitalismus vertiefen, aber auch viele alternative Lebensweisen kennenlernen. Wie sieht deine Welt ohne Kapitalismus aus? Denk dir doch mal deine eigene Utopie . 🙂
Irgendwann war es dann aber auch wieder Zeit weg von dem Computer zu kommen und fröhliche Gesichter live und in Farbe zu sehen. Dabei fanden Nele und ich uns fast täglich in der Grundschule Pattensen wieder, wo wir nach vielen gemeinsamen Mahlzeiten, den Kindern ihr Küchendiplom überreichen konnten. Jetzt sind sie bereit, ihre eigene Kreativität in der Küche auszuleben und unsere Rezepte auch Zuhause auszuprobieren.
Leider konnten uns diesen Monat die 4-6 Klässler*innen der Glockseeschule nicht besuchen kommen. Grund dafür waren die stürmischen Winde, die uns in diesem Monat heimgesucht haben. Wären wir an diesen Tag auf dem Acker gewesen, wären wir wohl fast weggeflogen. Uns blieb dieses Schicksal erspart, aber unser Zelt hat einige Schäden davon getragen. Zerbeult und zerkratzt wie es ist, bleibt uns keine andere Wahl, als es zu reparieren, damit bald wieder viele Kinderköpfe darunter Zuflucht finden können. Zusätzlich sind Nele und ich grade dabei , unseren Acker etwas zu verschönern. Unser angefangenes Kinderacker-Schild und auch drei Ansitzstangen für Greifvögel werden bald unseren Acker schmücken.
Auf der Suche nach neuen Abenteuern begab sich das Heuhüpfer Team auf eine Reise. Zunächst führte uns diese zum Bio Hühnerhof Lütgeharms. Hier konnten wir mit eigenen Augen sehen, wie die Eier direkt von den Hennen, zum Laufband, in die Verpackungen und später in die Geschäfte gelangen. Weiter ging es zum grünen Erlebnisort „Buller und Bü“. Dort haben wir einen tollen Einblick dafür bekommen, wie mit Hilfe von Tieren, insbesondere Eseln, Teamentwicklung, Sozialkompetzenztraining und außerschulische Erfahrungen möglich werden. Wir sind gespannt, wo uns die Reise als nächstes hinführt.
Bis bald Nele und Lynn
Dezember 2021
Hohoho ihr braven Heuhüpfer!
Der Winter ist da! Im Gegensatz zu einigen Wildtieren, wie zum Beispiel dem Igel, halten wir keinen Winterschlaf, sondern sind für euch weiter fleißig im Einsatz. Auch die letzten Beete wurden nun mit Gründüngung ausgestattet – jetzt kann ihnen der Frost nichts mehr anhaben. Gemeinsam mit der Glockseeschule haben wir außerdem an der Beetnummerierung für unseren Kinderacker gearbeitet, damit diese pünktlich im Frühjahr einsatzbereit ist. Emsig wurde geschliffen und gelötet was das Zeug hält.
Mit dem Dezember beginnt auch die Weihnachtszeit, in der ein Adventskalender natürlich nicht fehlen darf. Etwas verspätet konnten wir uns täglich an kleinen Leckereien erfreuen. Da staunten wir nicht schlecht, als wir am 6. Dezember feststellten, dass der Nikolaus uns nicht vergessen, sondern sogar den weiten Weg nach Hiddestorf auf sich genommen hatte.
Leider stiegen mit den fallenden Temperaturen nicht nur unsere weihnachtliche Vorfreude, sondern ebenso die Infektionszahlen. Daher war für uns FÖJlerinnen wieder Homeoffice angesagt und damit Zeit für unsere eigenen Projekte. Also verkrochen wir uns, mit heißem Tee und Plätzchen bewaffnet, hinter unserem Schreibtisch. Erste Pläne wurden verfasst, Emails gesendet, Bücher gelesen und nach und nach arbeiteten wir uns vor. Bis zum Abschluss der Projekte wird es jedoch wohl noch ein wenig dauern, denn es standen neue Workshops an, die uns weiter vor dem Bildschirm festhielten.
Trotz der Kälte ließ sich die Grundschule Pattensen nicht aufhalten, uns im Wald zu kooperativen Abenteuerspielen zu besuchen. Dort hatten wir die große Freude, unser selbst gebasteltes Material, von dem wir euch schon im letzten Monat berichtet haben, auszuprobieren. Die Erstklässler bauten einen Trimm-dich-Pfad für Hirsche, damit diese sich im Winter fit halten können und testeten ihn für sie aus. Sie erforschten, wie gut ein Laubhaufen einen Igel während seines Winterschlafes warm halten kann und übten im Nüsse versteckten, wie die Eichhörnchen. Gar nicht so einfach sich zu merken, wo man sie gelassen hat!
Die vierte Klasse der Grundschule Pattensen besuchten wir in der warmen Schule zum Küchendiplom. An drei Tagen lernten die Schüler*innen, wie man Gemüse richtig schneidet, leckere Ofenkartoffeln mit Rosmarin und Quark zubereitet Kartoffelbrei stampft und eine einfache Suppe kocht. Am Ende entließen wir 22 Meisterköche in die wohlverdienten Ferien.
Und auch für uns geht das Jahr zu Ende. Darum schrubbten wir zum Jahresabschluss noch einmal ordentlich die Bude und zogen den Frühjahrsputz damit um einige Monate vor. Im Anschluss ging es los zur Weihnachtsfeier. Dick eingepackt und bei schönstem Winterwetter wanderte das Heuhüpfer-Team los und ließ den Abend am Lagerfeuer mit Punsch und Bratäpfeln gemütlich ausklingen. Was ein Jahresabschluss!
Da bleibt uns gar nichts anderes zu sagen als Danke, an alle, die uns im letzten Jahr begleitet und unterstützt haben, sowie alle, die uns im Zukünftigen begleiten und unterstützen werden. Wir wünschen euch allen besinnliche Feiertage und kommt gut ins neue Jahr!
Eure Lynn und Nele
November 2021
Moin moin alle miteinander!
Unser dritter Monat bei den Heuhüpfern ist wieder rasend schnell vorbei gegangen und somit schon 1/4 unserer FÖJ-Zeit zu Ende. Mit Anfang des Novembers entschied sich auch das Wetter, nach und nach, den Winter einzuläuten und uns langsam von unserem geliebten Acker ins wohlig warme Haus zu treiben. Dort wartete schon unser Holzofen auf uns, der der einen oder anderen verfrorenen Hand wieder Leben einhauchte. Die Ofensaison ist eröffnet! Trotz Wind und Wetter hatten Nele und ich allerhand voll zu tun. Einige Handgriffe mussten immer noch auf unserem Acker getätigt werden. Wir säten u.a Gründüngung und Getreide aus und räumten unser Flächenbuffet. Auch waren wir dafür zuständig, neue Arbeitsmaterialien für kooperative Abenteuerspiele im Wald zusammen zustellen. Bewaffnet mit Stift, Papier, Nadel, Faden und einem kreativen Kopf machten wir uns daran die Materialien zusammen zustellen. Dabei entstanden nicht nur süße Kärtchen und ein Waldpuzzel, sondern auch flauschige Stoffigel, mit denen die Kindern später sicher Spaß haben werden. Jeden Vormittag erreichten uns zusätzlich Schulklassen, die wissbegierig und aufgeregt auf unserem Hof ankamen. Gemeinsam erforschten wir den Weg vom Korn zum Brot, oder die Eigenheiten der Wolle, wobei das eine oder andere Schaf gestreichelt werden konnte. Doch nicht nur Grundschüler besuchten uns bei den Heuhüpfern, sondern auch BBS-Schüler, mit denen wir über nachhaltige Ernährung redeten. Dies half Nele und mir ungemein weiter, da bald unser zweites Seminar anstand und wir, und zwei andere Seminar Teilnehmerinnen, genau zu diesem Thema etwas vorstellen wollten.
Das zweite Seminar ging diesmal zum Alfsee in Osnabrück, wo wir wieder mit unserer Teilgruppe drei Tage in einer Jugendherberge verbringen sollten. Mit gepackten Koffern machten Nele und ich uns auf zur Jugendherberge, bei welcher es erstmal ein großes Wiedersehen mit den anderen FÖJler*innen gab. Viel Zeit zur Begrüßung blieb uns jedoch nicht, denn es gab noch viel zu tun. Diesmal lag unser Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit. Wir konnten etwas über Wölfe erfahren, sowie indigene Lebensweisen und hatten wieder Zeit an unseren Projekten weiter zu arbeiten. Außerdem gab es einen Upcyling-Workshop, bei welchem wir unser eigenes Terracottaglas individuell bemalen durften. Auch unser Themenblock zur nachhaltigen Ernährung war ein voller Erfolg. An den Abenden gab es wieder ein Lagerfeuer und auch einen Spieleabend mit leckerem warmen Punsch. Nach drei ereignisreichen Tagen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen.
Dann eines Samstag morgens, der Himmel war noch grau und die Fenster beschlagen, saß ich in meiner dämmerigen Küche zuhause. Noch konnte ich nicht ahnen, was gleich an diesem Tatort passieren würde. Vor mir stand schon der Übeltäter. Eine noch unscheinbare Thermosflasche gefüllt mit Kürbissuppe. Die Suppe hatte ich am Tag zuvor von der Arbeit mitgenommen, weil dort nach einer unser Ackerveranstaltungen Reste übrig geblieben waren. Eigentlich hatte ich vorgehabt die Reste an dem beschriebenen Tag zu essen, dem war aber nicht so! Grade als ich mit meinem Frühstück fertig war und mich erhoben hatte, passierte es. Ein Knall, ein fliegendes Geschoss und eine orangener Strahl. Mir und meiner hereineilenden Familie stand ein Chaos gegenüber. Der Tatort Küche war bis unter die Decke über und über mit Kürbissuppe bespritz und ein schlechter Geruch breitete sich langsam aus. Die Kürbissuppe, die bis vor wenigen Sekunden noch friedlich in der Thermosflasche verweilt hatte, war explodiert! Mit der Aussicht vor uns, die komplette Küche neu streichen zu müssen, machten sich meine Familie und ich daran die Suppe von unseren Wänden zu bekommen. Mit Schwamm, Lappen und selbst einem Bodenwischer wurde angefangen, die Wände abzuschrubben. Ein Kampf gegen die Zeit, denn wenn die Kürbissuppe erst einmal getrocknet war, wäre es vorbei mit
unserer weißen Küche gewesen. Mit vereinter Kraft schaffen wir es jedoch unsere Küche von der orangenen Lawine zu befreien. Wie konnte dies passieren? Wie hatte sich die Kürbissuppe aus der Thermosflasche befreit? Noch ist es uns schleierhaft, aber keine Sorge, das Detektiv Team Heuhüpfer hat bereits die Ermittlungen aufgenommen und ist der Sache auf der Spur. Bei Hinweisen, bitte bei uns melden.
Euer Detektivbüro Heuhüpfer – Nele und Lynn
Oktober 2021
Moini zusammen!
Ein weiterer Monat bei den Heuhüpfern ist vergangen und wir sind verblüfft, wie schnell die Zeit vergeht.
Der Oktober begann ereignisreich mit der Ankunft sechs weiterer Kühe hier, auf dem Kapfelder Hof. Doch viel Zeit, die Neuankömmlinge willkommen zu heißen, blieb uns nicht, denn am 6. Oktober machten wir uns bereits auf den Weg zu unserem allerersten FÖJ-Seminar im NABU Gut Sunder, in Winsen an der Aller. Aus Pandemiegründen musste dieses leider von fünf auf drei Tage reduziert und unsere Gruppe halbiert werden. Schon am Bahnhof trafen wir die ersten FÖJler*innen aus anderen Einsatzstellen, bevor wir auf Gut Sunder den Rest der Gruppe kennenlernen durften. Nach ein paar Kennenlernspielen hieß es demnach bereits Abschied vom ersten Teil der Gruppe, die ihre drei Tage bereits hinter sich hatten. Kurz darauf ging auch schon das Programm los: wir lernten uns als Gruppe kennen, schrieben einen Brief an uns selbst, teilten Erwartungen wie Befürchtungen an unser FÖJ mit den anderen, erzählten Geschichten am Lagerfeuer, sammelten Ideen für FÖJ-Projekte, lernten die Kunstform Landart kennen, erörterten das Konfliktpotenzial zwischen Spaß und Naturschutz im Natursport, schärften unsere Sinne bei einer abenteuerlichen Nachtwanderung, wählten eine Seminarsprecherin und bereiteten das nächste Seminar vor. Nach diesen drei Tagen voller Programm und Interessanter Leute, ging es bereits wieder nach Hause.
Zurück auf dem Hof ging es gleich wieder richtig los: mit den Schulklassen und Kindergarten-Gruppen, welche uns fast täglich vormittags besuchten, und nachmittags zu zweit, begannen wir, den Kinderacker auf den Winter vorzubereiten. Die Bohnen wurden geerntet und zum Trocknen auf den Dachboden gehängt, ebenso die Chilis, aus denen Lynns Mutter eine leckere Chili-Paste zauberte. Außerdem neigt sich die Möhrenernte dem Ende zu und auf dem Hof werden fleißig Möhren gewaschen. In den geräumten Beeten auf unserem Acker säten wir nach und nach Gründüngung aus, damit der Boden im Winter nicht vom Regen verwaschen wird. Die Netze über den nicht geräumten Beeten, tauschten wir gegen Fliese aus, damit es unserem Wintersalat nicht zu kalt wird. So verbrachten wir den Großteil des Monats damit, unseren Acker für die kalte Jahreszeit zu präparieren, bevor auch schon unsere Workshops begannen.
Neben den Seminaren müssen wir FÖJler*innen ebenso selbstgewählte online Workshops belegen. Lynn und ich entschieden uns diese Mal für „Ein Leben mit weniger Müll“ und „Tipps und Tricks für die FÖJ-Projektplanung“, bei welchem wir nach unserem Seminar noch weitere Ratschläge zur Ideenfindung und Umsetzung für unser FÖJ-Projekt erhielten.
Doch damit nicht genug, Lynn und ich fingen an, unsere erste eigene Ferienpassaktion im Wald zu planen: ein Basteltag im Wald. Da konnte uns nichtmal das Wetter aufhalten, denn selbst bei strömenden Regen erkundeten wir den Wald und sammelten Kastanien ohne Ende. Hätte der Regen nicht wieder eingesetzt, würden wir vermutlich immer noch dort sitzen und Kastanien suchen.
Als dann die Ferien in den Startlöchern standen, war es auch für uns an der Zeit, eine Woche Urlaub zu nehmen und bei den Heuhüpfern kehrte Ruhe ein. In der zweiten Ferienwoche ging es dann aber mit unseren Ferienpassaktionen wieder motiviert weiter. Gemeinsam mit den Kindern pressten wir Apfelsaft, arbeiteten fleißig auf dem Acker, bastelten bei der von uns geplanten Aktion Kastanientiere und durften sogar ganze Familien sowie die HAZ in unseren Beeten begrüßen. Aber die größte Überraschung war ein weiterer Neuzugang auf dem Kampfelder Hof: fünf Hühner haben neben unserem Kinderacker ihr neues zuhause und werden uns von nun an bei unserer Arbeit beobachten – vielleicht haben sie ja ein paar Tipps für uns…
Bis die Rückmeldung der Hühner-Jury eintrudelt, wünschen wir euch einen guten Start in die kalte Jahreszeit!
Eure Lynn und Nele
September 2021
Hallihallo!
Wir sind Lynn (rechts) und Nele (links), die neuen FÖJlerinnen bei den Heuhüpfern. Mit 19 Jahren haben wir nun unsere Schulzeit abgeschlossen und wollen hier, auf dem Kampfelder Hof, neue Erfahrungen sammeln und uns mit Nachhaltigkeit sowie ökologischem Anbau auseinandersetzen.
Am ersten September ging es los: da es direkt nach den Sommerferien noch keine Kinder-Veranstaltungen gab, konnten wir erstmal andere Bereiche des Hofes kennenlernen. Bei den Gärtnern konnten wir dabei helfen den Porree zu hacken, und Rote Beete zu waschen. Außerdem durften wir die Ernte unterstützen und haben dabei gelernt, wie man Fenchel, Salat, Zucchini, Kürbis und Tomaten erntet. Auch den Landwirten konnten wir bei der Kartoffelsortierung über die Schulter schauen und ein wenig mit anpacken.
Am vierten September fand schließlich die große Bio-Brotbox-Packaktion der Gemüsekiste statt. Mit vielen weiteren Helfern packten wir 12.500 Brotboxen zum Schulstart für (fast) alle Erstklässler in Hannover. Für alle, die die Gemüsekiste noch nicht kennen: dies ist eine Abo-Kiste bei der man jede Woche eine Lieferung mit Bio-Obst und -Gemüse erhält.
Doch hier hört es nicht auf: neben der Gärtnerei und der Landwirtschaft durften wir auch die hofeigene Backstube kennenlernen. Backformen einfetten, Brotteig kneten, Pudding kochen und Kuchen backen sind nur ein paar der Aufgaben, die wir eine Back-Nacht lang übernehmen durften. Trotz der eher ungewöhnlichen Arbeitszeit waren wir hellwach und fasziniert von diesem uralten Beruf, der bei uns auf dem Hof noch ganz traditionell durchgeführt wird. Dennoch waren wir uns einig: um 2 Uhr Arbeitsbeginn – das ist nicht jedermanns Sache und doch so wichtig für unsere Gesellschaft. Stünde der Bäcker nicht um 2 Uhr in der Backstube, gäbe es um 7 keine Frühstücksbrötchen für uns. Darum an dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere Bäcker, dass sie uns auch ihre Welt gezeigt haben!
Nicht zu vergessen ist dabei unsere Arbeit auf dem Kinderacker. Fast jeden morgen besuchten uns Kindergarten-Gruppen, Grund- und sogar BBS-Schüler. Neben der Arbeit auf dem Acker und dem gemeinschaftlichen Kochen, beschäftigten wir uns mit den Themen: Wetter – wie wichtig ist es für die Landwirtschaft?, Gemüse – welchen Pflanzenteil essen wir bei verschiedenen Gemüsesorten? und mit den älteren Schülern sogar mit dem Vergleich zwischen ökologischer sowie konventioneller Landwirtschaft. Bei der Getreide-Aktion ging es um die verschiedenen Getreidesorten und wir verarbeiteten schrittweise das Korn bis hin zu unserem eigenen Brot. Beim Thema Wolle konnten wir zusammen mit den Kindern über die vielfältige Nutzung von Schafwolle erfahren und anschließend diese auf verschiedenste Weise verarbeiten. Nachmittags kümmerten wir uns um den Acker, bauten Beet-Umrandungen, jäteten und gossen die Pflanzen und lösten schließlich das Rätsel des Rasenmähers. Wenn danach noch Zeit war widmeten wir diese unserem eigenen kleinen Projekt: der Nummerierung der Beete, für die erst einmal genug Schilder zu gesägt werden müssen. Bei den offenen Nachmittagsveranstaltungen lernten wir die ehemalige Heuhüpfer-FÖJlerin Muriel kennen, die uns mit Rat und Tat zu Seite steht.
Am 26. September durften wir zwei neue Mitglieder auf dem Kampfelder Hof begrüßen: die Kühe Bonita (links) und Barne (rechts). Herzlich Willkommen! Das Schweizer Grauvieh ist noch jung und wird vorerst keine Milch geben, doch wir erwarten schon bald auch älteren Zuwachs auf der Kuhweide.
Wir sind gespannt was wohl als nächstes passiert, im Oktober werden wir im Rahmen unseres FÖJs unser erstes Seminar besuchen und können es kaum erwarten, andere FÖJler:innen kennenzulernen. Wir freuen uns auf das spannende Jahr, das uns erwartet und darauf, euch hier darüber zu berichten!
Bis bald,
Eure Lynn und Nele